Dies das einstimmige Credo zweier Freunde, welche in in der Vergangenheit tendenziell links gewählt haben.
Kürzlich wurde ich an einem privaten Abendessen gefragt, welche Kandidatinnen und Kandidaten der verschiedenen Parteien ich kenne und zuhanden einer Blankoliste empfehlen könne. Abschliessend kam die Bemerkung: Auf die Liste schreibe ich natürlich „Grüne Partei“, damit etwas passiert.
Das hat natürlich sofort meine Gegenbemerkung lanciert: „Wieso soll dann was passieren?“ Und die Diskussion war lanciert….
Wir waren uns schnell einig, dass vor vier Jahren die Flüchtlingsdebatte der SVP stark Auftrieb gegeben hat und dieses Jahr die Klimadebatte den Parteien mit „Grün“ im Namen zusätzliche Sitze bescheren wird.
Rückblickend muss man aber sagen, dass ja nicht die SVP das Flüchtlingsproblem entschärft hat. Genauso muss man sich überlegen, wer in der Klimadebatte die mehrheitsfähigen Lösungen erarbeiten wird, und dies sind nun mal nicht die ideologisierten Polparteien sondern die lösungsorientierte Mitte.
Wer das Politleben auf Bundes-, Kantons- und Gemeindebene aktiv verfolgt, stellt rasch fest, dass alle Lösungen immer aus der Mitte kommen. Dies zeigt sich exemplarisch im Ständerat. Während im Nationalrat politisches Geplänkel die Diskussionen bestimmt, sind es im Ständerat konkrete Ansätze.
Kein Wunder, von den 46 Sitzen haben die CVP und FDP je 13, die SP 12, die SVP 5 und die GLP, BDP und übrige je einen. Nur so können „echte“ Lösungen entstehen.
Mit dem vorauszusehenden Linksrutsch des Parlamentes werden die Mitteparteien wahrscheinlich wieder Federn lassen. Dies stärkt zwar die Polparteien, blockiert sie aber gleichzeitig oder führt zu zahnlosen Gebilden.
In diesem Sinne haben dies meine Freunde in ihrer Analyse absolut richtig erkannt. Aber während der eine einfach nicht aus seiner Haut kann, sieht der andere durch das Wählen von linken Parteien die Mitte wieder eher da, wo sie aus seiner Sicht hingehört.
Schade um diese Stimmen…
Dies kann ich nur unterstützen. Links- und Rechts-Pole leben von ihren Protestwähler. Das paradoxe ist, dass sie in ländlichen Gemeinden, vorallem die SVP, an Abstimmungen sehr viele Stimmen holen. Wenn es aber darum geht, eine Ortspartei funktional am Leben zu erhalten, kommt nichts. Schlussendlich müssen wieder die Mitteparteien die Gemendeexekutive stellen mit Hilfe der Ortsparteien. Leider merkt das Volk nicht mehr, dass hinter unserem Demokratiesystem viel Kleinarbeit vorhanden ist, dass vielfach von Freiwiligenarbeit der Mitteparteien abhängt. Oberflächlichkeit und Populismus nehmen ihren Platz ein.