Am letzten Samstag durfte ich mit der UKW-Brassband am „Brass in the Bronx 2“ auftreten. Ein Anlass welcher sowohl organisatorisch wie auch musikalisch sehr „verdhebt“. Fünf Formationen haben zwischen 18.00 und 24.00 Uhr mit Blasmusik der anderen Sorte unterhalten.
Was mich besonders gefreut hat, waren zwei Sachen:
- Das Publikum, obwohl mehrheitlich jung, war generationenübergreifend. Die Jüngsten waren wahrscheinlich so um die 18 Jahre, dann hatte es aber auch Personen im Alter zwischen 40 bis sogar 60 Jahren.
- Das Publikum hat total gut mitgemacht und mehrmals habe ich aufgeschnappt, dass sich jemand gewundert hat, dass Blasmusik so rockig und abwechslungsreich sein kann.
Leider hat die Blasmusik in breiten Kreisen immer noch das Image von Uniform, Marschmusik und verstaubten Melodien. Dies wird auch der Grund sein, dass Anmeldungen im Musikschulbereich auf Blasinstrumenten rückläufig sind (zumindest in der Agglomeration). Wer aber regelmässig Brassband- oder Harmoniekonzerte besucht, weiss, dass heute extrem zeitgemässe und höchst unterhaltsame Musik dargeboten wird. So zum Beispiel häufig Filmmusik in Perfektion.
Schön finde ich aber, dass neben dieser trotzdem herkömmlichen Form neue Formationen Einzug halten, welche in der Blasmusik neue Akzente setzen. Aufzuzählen gäbe es hier viele, wie zum Beispiel die „Youngblood Brassband“ oder am letzten Blue Balls die „Soul Rebels Brassband“
Ich hoffe sehr, dass diese neuen Inputs auch wieder Auswirkungen auf die Anmeldungen an Musikschulen haben.
Gerade darum ist es sehr wichtig, dass die musikalische Bildung einen Stellenwert bekommt, welcher annähernd dem des Sports gleicht. Der Sport (J&S) wird heute in der Schweiz jährlich mit 80 Millionen Schweizer Franken gefördert, die Förderung der musikalischen Bildung (J&M) nimmt sich daneben mit gerade mal 500’000 Franken sehr bescheiden aus.
In den letzten 25 Jahren habe ich mindestens 15 Musiklager geleitet oder mitgeleitet. Im Unterschied zu Pfadi- Jungwacht-, Ski- und Fussballlager gibt es dafür keine J&S-Beiträge. D.h. die Eltern müssen die Lager vollumfänglich aus eigenem Portmonnaie berappen.
Ist es nicht fair, wenn gerade in diesem Beispiel Freizeit, Sport und Musik mit gleichen Ellen bemessen wird?
In der Abstimmung vom 23. September geht es also vor allem darum einen wichtigen Teil unserer Kultur stärker zu verankern, wie dies bereits vor Jahren mit Sport, Filmförderung etc. geschehen ist.